Einstufung des Bombali ebolavirus (BOMV)

Steffen Ibrom

Die ZKBS stuft das BOMV in die Risikogruppe 4 ein.

In ihrer Stellungnahme vom 03.04.2019 behandelt die ZKBS unter anderem die Einstufung des Bombali ebolavirus (BOMV), das 2016 erstmals durch orale und rektale Abstriche von Bulldogfledermäusen in Sierra Leone nachgewiesen werden konnte. Die ZKBS stuft das BOMV als Spender- und Empfängerorganismus für gentechnische Arbeiten in die Risikogruppe 4 ein. Begründet wird die Einordnung zum einen damit, dass eine Infektion des Menschen mit dem BOMV derzeit möglich erscheint. Zwar wurde eine Humanpathogenität des Virus bisher noch nicht nachgewiesen, jedoch ist bekannt, dass die getesteten Fledermaus-Spezies Kleine Bulldoggfledermaus und Angola-Bulldoggfledermaus oft menschliche Behausungen als Schlafplätze nutzen und ein Kontakt von Menschen mit dem BOMV daher vorstellbar ist. Außerdem ergab die phylogenetische Analyse des viralen Genoms, dass BOMV im Vergleich zu anderen Ebolaviren eine Nukleotidsequenzidentität von 55 – 59 Prozent aufweist. Diese nahe Verwandtschaft zu anderen, ebenfalls der Risikogruppe 4 zugeordneten Ebolaviren veranlasst die ZKBS zu der hohen Einstufung des Bombali ebolavirus (BOMV).

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