Empfehlung der ZKBS zur Risikobewertung von Nackednaviren

Steffen Ibrom

Die Fischviren erhalten eine Einstufungsempfehlung in die Risikogruppe 1

Im Jahr 2017 wurden in den Genomsequenzen von verschiedenen Fischarten insgesamt 13 neue Virusgenome entdeckt. Die Genome der Fischviren zeigen eine große Ähnlichkeit zum behüllten Hepatitis-B-Virus aus der Risikogruppe 2, enthalten jedoch keine Hüllproteingene. Durch die Hüllproteine sind Hepadnaviren an einen sehr engen Wirtsbereich angepasst, während Nackednaviren ein deutlich weiteres Wirtsspektrum aufweisen. Außerhalb der derzeit bekannten Fischarten ist eine Verbreitung von Nackednaviren in anderen Wirbeltieren bisher nicht beschrieben. Ebenso wenig sind bisher keine Informationen zur Übertragung bekannt und es konnten auch keine Erkrankungen bei Knochenfischen auf diese Viren zurückgeführt werden. Die Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit (ZKBS) empfiehlt daher die Einstufung der Nackednaviren als Spender- und Empfängerorganismen für gentechnische Arbeiten in die Risikogruppe 1. Begründet wird diese Einschätzung mit dem beschriebenen engen Wirtsspektrum, der nicht bekannten Pathogenität sowie der bisher nicht verzeichneten Übertragung auf andere Organismen. Die vollständige Stellungnahme der ZKBS finden Sie hier.

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