Kennzeichnung von Milch „ohne Gentechnik“ wird diskutiert

Dr. Petra Kauch

Wegen angeblicher Auswirkungen des Ukrainekriegs auf den Futtermittelmarkt wird die „ohne Gentechnik“-Kennzeichnung von Milch derzeit infrage gestellt.

Angesichts der infolge des Ukrainekriegs unklaren Lage an den Rohstoffmärkten sei – so etwa der Deutsche Bauernverband – GVO-freies Futter als Voraussetzung für die „ohne Gentechnik“-Kennzeichnung bereits aktuell, jedenfalls kurz- bis mittelfristig nicht gesichert. Ersatzimporte von GVO-freiem Futter stünden aktuell nicht zur Verfügung oder seien zu teuer. Bei der Produktion und dem Druck von Verpackungen, die einen gewissen zeitlichen Vorlauf benötigen, müssten daher – so der bayerische MeG – Vorkehrungen getroffen und die Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ gegebenenfalls überdacht werden.

Wegen dieser Meldung wird die Frage, ob gentechnikfreies Futter im Herbst tatsächlich knapp werden könnte, nicht zuletzt in den agrarrechtlichen Zeitschriften diskutiert. Während die Futtermittellieferanten eher von einem Mangel an GVO-freiem Futter ausgehen, befürchten Anbieter und Teilnehmer der Kennzeichnung „ohne Gentechnik“, dass mutwillig ein Mangel in der gentechnikfreien Fütterung herbeigeredet wird, um einen wichtigen Markt für Landwirte mit „gentechnikfreien“ Lebensmitteln zu zerstören.

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