Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke (MSW) in der gentechnischen Anlage- Klasse 1 Sicherheitswerkbänke

Dr. Christian Klein

Auch Klasse 1 MSW haben einen sinnvollen Einsatzbereich im gentechnischen Labor.

Bei gentechnischen Arbeiten, bei denen Aerosole entstehen, muss ab Sicherheitsstufe 2 sichergestellt werden, dass diese nicht in den Arbeitsbereich gelangen (GenTSV, Anlage 2, A. II. a. Nr. 6). Technisches Kernmaßnahme dabei ist die mikrobiologische Sicherheitswerkbank (MSW). Aber auch schon bei Arbeiten mit S1 Organismen, bspw. bei Klonierungsarbeiten in E.coli K12 Stämmen, ist aus Gründen der Verhinderung von Kontaminationsverschleppungen die Nutzung von Sicherheitswerkbänken angezeigt. Das Grundprinzip aller MSW ist, dass innerhalb eines abgeschirmten Arbeitsbereichs ein gerichteter Luftstrom erzeugt wird, der das experimentierende Personal und die Raumluft vor Aerosol vermittelter Kontaminationen schützt. In allen Sicherheitswerkbänken wird daher die aus dem Arbeitsbereich austretende Luft durch einen oder mehrere Hochleistungsschwebstofffilter (high-efficiency particulate absorbing = HEPA) geführt. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Platzierung der MSW im Labor gewidmet werden. Denn Luftbewegungen im Raum interferieren zumindest bei „halboffenen“ Klasse-1 und -2 MSW gegebenenfalls mit dem zum HEPA-Filter gerichteten Luftstrom innerhalb der Werkbank. Mikroorganismen könnten im Interferenzfall den Luftstrom stören und Biostoffe somit aus der MSW entweichen. Die Platzierung einer MSW sollte also nicht in der Nähe von Türen, Fenstern, in der Nähe von Laufwegen und Eintritts- bzw. Austrittsöffnungen von Laborlüftungssystemen erfolgen.

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