Die ZKBS hat in ihrer Stellungnahme vom Juni 2021 die Hummelviren "Loch Morlich Virus", "River Luinaeg Virus“ sowie "Mayfield Virus 1 und 2" als Spender- und Empfängerorganismus in die Risikogruppe 1 eingestuft.
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Bei "Loch Morlich Virus", "River Luinaeg Virus“ sowie "Mayfield Virus 1 und 2" handelt es sich umPlusstrang-RNA-Virender Ordnung Picornavirales, Familie Caliciviridae, die zuerst in Schottland bei Freilandstudien im Jahr 2009 und 2011 in Wildhummeln entdeckt wurden. Dafür wurdenHummeln, die keine Krankheitssymptome zeigten, auf Blüten gefangen und aus diesen die RNA isoliert. Bei den molekularbiologischen Analysen konnte dann in einigen Proben die Virus-RNA nachgewiesen werden. Die Prävalenzen lagen zumeist bei unter 15 %, für das „Mayfield virus 1 und 2“ jedoch bei bis zu 25 %. „Loch Morlich virus“ und „River Luinaeg virus“ wurden verstärkt in der Hummelspezies Bombus jonellus gefunden. Sehr oft waren diese Hummeln mit beiden Viren ko-infiziert. Eine Infektion mit den genannten Viren konnte mittlerweile auch in Schwebfliegen (z. B. Episyrphus balteatus) nachgewiesen werden, wobei auch hier keine Symptome einer Erkrankung auftraten. Eine Verbreitung der Viren in Bienen konnte bislang nicht gezeigt werden. Auch fehlen weitere Informationen bzgl. taxonomischer Zuordnung, Wirtsspektrum, Pathogenität oder Übertragungswege.
Nach § 5 Abs. 1 GenTSV i. V. m. den Kriterien in Anlage 1 GenTSV werden "Loch Morlich Virus", "River Luinaeg Virus“ sowie "Mayfield Virus 1 und 2" von der ZKBS als Spender- und Empfängerorganismen für gentechnische Arbeiten derRisikogruppe 1zugeordnet, da die Viren nur insymptomfreien Insektengefunden wurden und es bisher keine Hinweise auf ein pathogenes Potenzial gibt.