Sicherheitswerkbank – viele kennen sie, aber nicht alle wissen, richtig mit ihr umzugehen … Teil III

Dr. Annabel Höpfner

Wir halten noch einmal fest: Eine Sicherheitswerkbank ist gemäß Anhang III A GenTSV bei Tätigkeiten einzusetzen, bei denen es zu einer Aerosolbildung kommen könnte.

Was ist bei Arbeiten unter eine Sicherheitswerkbank der Klasse II zu beachten? Die Sicherheitswerkbank sollte einige Minuten vor Aufnahme der Tätigkeiten eingeschaltet werden, damit die Strömungsverhältnisse optimal sind. Was man häufig im Labor sieht: Der Frontschieber wurde vor der eigentlichen Arbeit weiter hochgeschoben, als für den Betrieb zulässig, um die Arbeitsfläche intensiv zu reinigen oder mehrere Gegenstände für die weiteren Tätigkeiten, wie beispielsweise Pipettenspitzen oder kleinere Geräte in den Innenraum einzubringen. Im Anschluss wurde vergessen, den Frontschieber entsprechend herunter zu fahren. Oder er wurde absichtlich etwas höher belassen, da es möglicherweise komfortabler ist, an einer größeren Öffnung zu arbeiten. Ist der Frontschieber nicht in der vorgesehenen Position eingestellt, wird die Sicherheitswerkbank ein Alarmsignal geben, welches nicht ignoriert werden sollte, da die Sicherheit der Mitarbeiterinnen unter diesen Bedingungen nicht gewährleistet ist. Was man ebenso häufig sieht, ist das Befestigen von Arbeitsanleitungen oder Informationen zu den durchgeführten Arbeiten, die „praktischerweise“ durch das Ansaugen der Luft im Frontbereich der Arbeitsfläche angehaftet werden. Natürlich verbleiben lose Blätter so an ihrem Platz, allerdings verhindern sie auch den ungestörten Strömungskreislauf der Sicherheitswerkbank, was ebenfalls dazu führt, dass der vollumfängliche Schutz nicht gegeben ist. Gleiches gilt auch bei großflächigem Auflegen von Armen auf die Lüftungsschlitze. Für diesen Fall können Auflagestützen installiert werden, um die Lüftungsschlitze ausreichend frei zu halten. Ebenso ist zu beachten, dass die Kapazität der Sicherheitsbank nicht überlastet wird. D.h., die Werkbank ist nicht als Lagerort für Materialien zu nutzen. Ebenso sollten nur so viele Mitarbeiterinnen an der Werkbank arbeiten, wie vom Hersteller zugelassen. Dazu gehört auch, dass die Werkbank nur mit dem Material bestückt werden sollte, welches für die Tätigkeiten erforderlich ist. Es ist zu beachten, dass sowohl geöffnete Fenster wie auch starke Luftströmungen außerhalb der Werkbank, wie aber auch starke Wärmeentwicklung innerhalb der Werkbank, wie beispielsweise durch einen Bunsenbrenner die Luftströmung in ihrer Funktionalität beeinträchtigen. Sollte es unter der Werkbank zum Austritt von Gefahrstoffen kommen, so ist die Werkbank erst auszuschalten, wenn sie entsprechend desinfiziert wurde. Weiterführende Informationen finden Sie auch im Merkblatt B 011 der BG Chemie.

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