Vacciniavirus DIs: Einstufungsempfehlung der ZKBS

Steffen Ibrom

Die Einstufungsempfehlung erfolgt in die Risikogruppe 1

Das Vacciniavirus DIs ist im Vergleich zu seinem Ausgangsstamm DIE durch mehrfaches Passagieren deutlich attenuiert. Der Stamm DIs zeigte daher im Tiermodell keine Pathogenität in Hühnern, Kaninchen, Mäusen und Meerschweinchen und lediglich eine geringe Pathogenität in Javaneraffen. Die deutlich reduzierte Pathogenität insbesondere im Vergleich zum Ausgangsstamm DIE sowie zu Wildtypstämmen veranlasst die ZKBS zu der Einstufungsempfehlung des Vacciniavirus DIs in die Risikogruppe 1 für gentechnische Arbeiten. Die ausführliche Stellungnahme der ZKBS haben wir Ihnen hier verlinkt. Neben einer detaillierten Beschreibung der gentechnischen Veränderung beim Stamm DIs im Vergleich zum Ausgangsstamm enthält die Stellungnahme auch wichtige Hinweise für die weitere Risikobewertung für Arbeiten mit dem Vacciniavirus DIs. Derzeit sind die für die Attenuierung verantwortlichen viralen Funktionen nicht vollständig bekannt. Es ist daher bei der Herstellung von recombinanten DIs durch Insertion von Nukleinsäureabschnitten zu prüfen, welche Auswirkung dies auf die Pathogenität hat. Eine ähnliche Problematik besteht bei der Herstellung rekombinanter Vacciniaviren des Stamms MVA (Modified Vacciniavirus Ankara), zu der die ZKBS bereits Stellung genommen hat (Stellungnahme v. Nov. 2018, Az. 6790-10-74). Die Risikobewertung rekombinanter DIs soll daher analog zu gentechnischen Arbeiten mit MVA nach der genannten Stellungnahme vorgenommen werden.

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