Wichtig: Neue Empfehlungen zur Risikobewertungen der ZKBS (I)
Steffen Ibrom
Heute direkt mehrfach: Es geht um Clostridium beijerinckii, Clostridium scatologenes, Clostridium sp, Eubacterium limosum und Hortaea werneckii
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In unserem heutigen Newsletter greifen wir direkt mehrfach neue oder angepasste Risikobewertungen durch die Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit (ZKBS) auf. Im folgenden Artikel informieren wir Sie über insgesamt drei vorgenommene Einstufungen.
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Erstens erfolgte seitens der ZKBS eine kurze Einordnung von Clostridium beijerinckii, Clostridium scatologenes und Clostridium sp in die Risikogruppe 1 als Spender- und Empfängerorganismen für gentechnische Arbeiten.
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Die zweite kurze Einordnung betrifft den Organismus Eubacterium limosum, welcher für gentechnische Arbeiten in der Risikogruppe 2 verordnet wird.
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Außerdem hat die ZKBS sich umfassender mit der Einstufung von Hortaea werneckii befasst. Hierbei handelt es sich um eine Empfehlung zur Herabstufung in die Risikogruppe 1. Der zu den stark melanisierten, extremtoleranten schwarzen Hefen gehörende Organismus zeichnet sich dadurch aus, dass zu einem Großteil seiner Gene sog. Ohnologen, also eine zweite Kopie, vorliegen. Dies macht den Organismus hochgradig resistent gegen Salzkonzentrationen, Temperaturen, pH-Werte, Austrocknung und UV-Strahlung. Dementsprechend ist Hortaea werneckii weltweit und in einer Vielzahl von Habitaten verbreitet.
Der Organismus ist der Verursacher von Tinea nigra. Dies ist eine Dermatomykose, die die Haut lediglich oberflächlich besiedelt und abgesehen von einer Verfärbung der betroffenen Stellen oder einer eventuellen leichten Abschuppung keine weiteren Symptome aufweist. Außerdem ist die auftretende Erkrankung vergleichsweise leicht zu behandeln.
Es bestehen für Hortaea werneckii bereits Zuordnungen nach der TRBA 460 in die Risikogruppe 1 mit dem Zusatz +. Außerdem existiert eine Zuordnung in Risikogruppe 2 nach § 5 Abs. 6 GenTSV.
Die ZKBS empfiehlt jedoch, Hortaea werneckii aufgrund der erfolgreichen Therapiemöglichkeiten und aufgrund des eher geringfügigen Krankheitsausmaßes in die Risikogruppe 1 einzustufen.