ZKBS aktualisiert Stellungnahme zu Mycoplasma mycoides JCVI-syn2.0 und Mycoplasma mycoides JCVI-syn3.0
Steffen Ibrom
Mycoplasma mycoides JCVI-syn3.0 erhält eine Herabstufung in die Risikogruppe 1
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Auf Ihrer Sitzung vom 09. Juni 2020 hat die ZKBS eine Stellungnahme vom 04.10.2017 zur Risikobewertung der synthetisch hergestellten Stämme M. mycoides JCVI-syn2.0 und M. mycoides JCVI-syn3.0 aktualisiert. Die neue Stellungnahme haben wir Ihnenhierverlinkt. Die wesentlichen Änderungen haben wir für Sie unten zusammengefasst. Die Stellungnahme enthält neben einer umfassenden Beschreibung der Organismen auch eine ausführlichere Begründung der Einstufungen. Zudem finden Sie die ursprüngliche Stellungnahme zum Abgleich nochmals hier. Im Wesentlichen hat die ZKBS in der Aktualisierung die Einstufungsempfehlung für M. mycoides JCVI-syn3.0 angepasst und diesen Stamm in die Risikogruppe 1 herabgestuft. M. mycoides JCVI-syn2.0 verbleibt hingegen in der Risikogruppe 2. Die Einstufungsempfehlung begründet die ZKBS mit einem Verweis auf die Unterschiede im Genom der beiden Mykoplasmen. Da die Selektion von JCVI-syn2.0 und JCVI-syn3.0 außerhalb des Wirtes und im Vollmedium erfolgte, kann angenommen werden, dass die Gene, die für die Besiedlung eines Wirtes und für die parasitäre Lebensweise benötigt werden, nicht mehr vorhanden sind. Die Pathogenität von JCVI-syn3.0 wird zudem als geringer eingestuft, da dort weitere 67 Gene deletiert sind und JCVI-syn3.0 zudem eine deutlich höhere Verdopplungszeit aufweist. Dies begründet die nun beschlossene Herabstufung. Für JCVI-syn2.0 liegen jedoch bislang keine experimentellen Daten zur Pathogenität vor und es ist unklar, ob die verbliebenen Gene Virulenzfaktoren für den Glycerintransport darstellen, sodass JCVI-syn2.0 in der Risikogruppe 2 verbleibt.