Flüssiger Stickstoff kann zu Schäden des Laborbodens führen
Dr. Tino Köster
Schäden an Laborböden durch flüssigen Stickstoff können einfach verhindert werden.
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Wandflächen und Fußböden in Laboren ab Sicherheitsstufe 1 müssen leicht zu reinigen und beständig gegenüber den eingesetzten Stoffen sowie gegenüber Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sein (Anlage 2 A. I. a. 2. GenTSV). Eine etwaige Quelle für Beschädigungen von Laborböden (insbesondere von PVC-Böden) stellt die Verwendung von flüssigem Stickstoff dar, der zum Tief- oder Schockgefrieren sowie Konservieren biologischer Proben verwendet wird. Flüssiger Stickstoff ist eine farb- und geruchslose Flüssigkeit, deren Siedepunkt bei -196 °C liegt. Dieser verdampft sehr schnell bei Raumtemperatur und erreicht dabei das 700-fache seines Ausgangsvolumens. Für die Verwendung wird der flüssige Stickstoff zumeist in isolierten Vorratstanks kurzzeitig gelagert und anschließend in offene Isoliergefäße (Dewars) variierender Größe umgefüllt. Obwohl beim Ab- und Umfüllen ein Verspritzen und Nachlaufen zu vermeiden ist, kann dieses nicht immer verhindert werden. Überschüssiger Stickstoff läuft dann auf den ungeschützten Laborboden, wodurch dieser mit der Zeit spröde und brüchig wird. Ein Makel, der bei Sicherheitsbegehungen bemängelt wird. Zum Schutze der Böden eignen sich z.B. kommerzielle Stickstoff-Auffangwannen aus rostfreiem Edelstahl. Eine einfachere und kostengünstigere Variante ist eine rostfreie Edelstahlplatte, die auf dem Laborboden dicht verklebt wird, um ein Unterlaufen von Stoffen zu verhindern. Natürlich müssen Sie bei beiden Varianten darauf achten, dass hierdurch keine gefährdenden Stolperfallen entstehen.
Wussten Sie, dass auch vermeintlich harmlose Stoffe, wie z.B. Wasser aus tropfenden Körpernotduschen nach der monatlichen Kontrolle, die Laborböden mit der Zeit beschädigen können? Auch ein stetes Tropfen kann sowohl alte als auch neue Laborböden rissig und spröde machen. Ist dieses Problem technisch nicht zu lösen, hilft in vielen Fällen (zumindest kurzfristig) ein Nitrilhandschuh, der über den Duschkopf gestülpt wird.