Sind die im Labor genutzten RKI-gelisteten Desinfektionsmittel noch erlaubt?

Auf die Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) kann es unter der TRBA 100 Nr. 5.3 Abs. 13 beim Umgang mit Biologischen Arbeitsstoffen der Risikogruppe 3 ** ankommen. Ebenso in Nordrhein-Westfalen, wenn im Einzelfall durch die Zulassungsbehörde in Nebenbestimmungen Desinfektionsmittel der RKI-iste verfügt worden sind. Allein aus dem GenTG oder der GenSTV lässt sich eine zwingende Anwendung der RKI-Liste nicht ableiten (vgl. dazu AGCT-Gentechnik.report 08/2023. Sollte es unter einem dieser Aspekte auf die RKI-Liste ankommen, so stellt sich die in der Überschrift benannte Frage.

Geht man auf die Internetseite des RKI findet man die Desinfektionsmittelliste recht schnell. Der Stand der Liste wird mit dem 31.10.2017 angegeben. Die Liste der Desinfektionsmittel hat sich vermeintlich also seit 2017 nicht mehr geändert. Schaut man jedoch genau hin, so findet man etwas weiter unten auf der Seite einen Link für einen sog. „Nachtrag“. Dieser Link lautet wie folgt: Nachtrag zur Liste der vom RKI geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -erfahren. Dieser Nachtrag stammt vom 25.03.2022. Im Nachtrag sind jetzt Ergänzungen z.B. für Flächendesinfektionsmittel (z.B. Incidin rapid) oder aber zu Mitteln für die hygienische Händedesinfektion (z.B. desderman) zu finden. Interessant sind aber vor allem die „Aufgrund der Mitteilung des Herstellers bzw. Antragstellers nicht mehr aufgeführten Produkte“. Hierzu gehören z.B. bekannte Mittel für die Instrumentendesinfektion (z.B. Sekusept forte) aber auch häufig genutzte Flächendesinfektionsmittel wie Dismozon pur und Kohrsolin extra.

In den in Abs. 1 genannten Fallkonstellationen sollte geprüft werden, ob die im eigenen Labor verwendeten RKI-gelisteten Desinfektionsmittel noch aktuell sind und eingesetzt werden dürfen, damit der TRBA 100 bzw. behördlichen Auflagen im Einzelfall genüge getan werden.